Saunabau-Kurzleitfaden

Saunieren ist schön — eine Sauna selbst bauen ist noch schöner. Wenn Sie Lust bekommen haben, lesen Sie die folgenden Hinweise. Hier sammeln Sie Ideen, holen sich Fachberatung, besorgen alle Materialien und Zubehör — alles, was Sie für eine finnische Sauna, eine Infrakabine oder eine Kombikabine benötigen könnten. Viel Vergnügen beim Planen, und am Ende wartet Ihre Traumsauna zum Fabrikpreis.

Die hier gelisteten Produkte sind unsere meist-verkauften Saunabau-Materialien — jedoch bei weitem nicht unser gesamtes Angebot.


1. Voraussetzungen für die Ausführung

Da die Sauna in einem feuchten Umfeld steht, müssen wir für Schutz vor elektrischem Schlag sorgen. Die Energieversorgung der Kabine sollte unbedingt über eine FI-Relais (RCD) erfolgen.
– Mit 220 V können wir eine Kabine von ca. 5–6 m³ betreiben; bei grösseren Kabinen wird 380 V oder ein Holzofen nötig sein.
– Bei einer Infrakabine z. B. der Grösse 1400×1600 mm mit 5 Philips Vitae Infrarotstrahlern genügen schon ca. 3 kW Stromaufnahme.
Elektrische Installationen sollten nur mit fachlicher Qualifikation vorgenommen werden. Als Bodenbelag eignet sich üblicherweise eine Fliese, was die Reinigung erleichtert.


2. Konstruktion des Innenrahmens

Wir bauen den Rahmen aus gehobeltem Fichtenholz, z. B. 45 × 45 mm oder 90 × 45 mm. Wichtig: Materialien müssen masshaltig, gerade und trocken sein.
Wenn möglich, platzieren Sie die Kabine an festen Wänden (z. B. Ecke mit drei oder vier Wänden). Das erleichtert die Konstruktion, verbessert den Wärmeschutz und reduziert das Lambiermaterial. In diesem Fall wird das Holz mit Dübeln an der Wand befestigt, danach erfolgt die Dämmung und darauf die Lambierung.
Falls Sie eine freistehende Rundum-Sauna bauen, ist die Stabilität besonders wichtig: Achten Sie auf einen verstärkten Aufbau dort, wo Bänke oder der Ofen montiert werden — der Ofen samt Lavasteinen kann rund 30 kg wiegen. Zur Verbindung der Ecken eignen sich V2A-L-Profile (Edelstahl).


3. Äussere Lambierverkleidung

Die äussere Verkleidung erfolgt meist vertikal, kann aber auch horizontal ausgeführt werden. Hier muss nicht zwingend Sauna-Lambier verwendet werden, da dieser Bereich weniger beansprucht ist. Achten Sie darauf, dass Innen- und Aussenverkleidung stilistisch zueinander passen. Die Lambier wird genagelt oder mit Lambier-Clips befestigt, Eckleisten oder Sockelleisten verdecken saubere Abschlüsse. Vermeiden Sie sichtbare Nägel oder Schraubenköpfe.


4. Verkabelung & Dämmung

Als nächstes erfolgt die Verkabelung der Kabinenwände. Verwenden Sie Silikonleitungen.
– Für bis 4,5 kW Leistung genügt z. B. Leitung 3×2,5 mm² bzw. 5×1,5 mm².
– Bei über 4,5 kW sind 5×2,5 mm² Leitungen erforderlich.
– Die Stromversorgung für die Beleuchtung kann mit 3×1,5 mm² erfolgen.
Falls ein externes Steuergerät verwendet wird, denken Sie an dessen Verkabelung. Bei Infrarotstrahlern erfolgt die Parallelschaltung über 3×1,5 mm² Silikonleitungen.
Als Dämmung wird eine 50 mm dicke Mineralwolle empfohlen — z. B. Isover Domo 50 mit Alu-Kaschierung. Wird eine Dämmung ohne Alu verwendet, so ist eine Aluminium-Reflexionsfolie nach der Dämmung anzubringen und alle Anschlüsse müssen mit Alu-Klebeband abgedichtet werden. Vor der innenliegenden Lambierung sollte das Innere wie eine Aluminium-Box wirken — dies sorgt für schnelleres Aufheizen und effizienteren Betrieb.


5. Lüftungssystem

Hinter dem Ofen, etwa 15–20 cm über dem Boden, sollte ein Frischluftzufuhr-Öffnung eingebaut werden – z. B. ein 100 mm PVC-Rohr durch die Wand, welches aussen mit einem Lüftungsgitter versehen wird. Ist das nicht möglich, kann die Luftzufuhr durch einen Spalt unter der Tür realisiert werden. Im Kabineninneren ist eine Abluftöffnung möglichst weit vom Ofen entfernt sinnvoll – ebenfalls als PVC-Rohrstück eingebaut und mit einem regelbaren Lüftungspilz versehen. Während des Aufheizens bleibt dieser geschlossen, beim Saunieren wird er auf einen kleinen Spalt geöffnet.


6. Innen-Lambierverkleidung

Für die Innenverkleidung unbedingt Sauna-Lambier verwenden: aus dem besten Teil des Stammholzes geschnitten, lange Nuten und harzfrei — in Feuchtebedingungen bleibt es formstabil und schön. Für ein besonders edles Erscheinungsbild können Sie auch knotenlose oder Tropenholz-Lambier wählen. Normales Lambier ist für Saunakabinen weniger geeignet: Durch Temperatur- und Feuchteschwankungen muss es früher ersetzt werden. Befestigen Sie die Lambier mit rostfreien Befestigungsmitteln (z. B. galvanisierte Clips), welche Materialbewegung ermöglichen und keine sichtbaren Schrauben zeigen. Ist die Verkleidung fertig, montieren Sie den Ofen. Bei Infrakabinen werden die Wand-, typischerweise Strahler, unter der Lambier montiert; Eckstrahler können ausserhalb der Lambier wandseitig sitzen — das Ergebnis sieht ästhetisch sehr hochwertig aus. Vergessen Sie nicht die Erdung der Infrarotstrahler. Wenn dieser Schritt abgeschlossen ist, steht fast nichts mehr zwischen Ihnen und Ihrer Sauna.


7. Bänke & Sitzflächen

Beim Bau der Sitzflächen gilt: die obere Bank sollte breit und bequem sein, die untere Bank kann etwas schmaler sein. Bei ausreichendem Platz empfiehlt sich eine zweistufige Bankstruktur – so sitzen oder liegen Sie auf unterschiedlicher Höhe bei variabler Wärmeeinwirkung. Die Höhe der unteren Bank beträgt gewöhnlich ca. 50 cm, die obere ca. 100 cm. Eine L-förmige Bankkonstruktion sieht elegant aus und nutzt die Fläche effizient. Für platzsparende Varianten in kleinen Kabinen kann eine untere Bank herausziehbar gebaut werden. Durch ein Zwischenabschlussbrett (“Bankzwischenabschluss”) steigern Sie die optische Wertigkeit.
Die obere Bankbreite liegt im Normalfall bei etwa 55 cm, die untere etwas schmaler. Verwenden Sie für den Bankrand ergonomisch abgerundete Leisten aus demselben Holz – sogenannte “abgerundete Bankvorderleisten”. Das Material ist entscheidend: gewöhnliches Fichtenholz ist als Sitzfläche wenig geeignet – es wird schnell sehr heiß, eventuelle Astlöcher können brennen, Harztaschen platzen und kleben an der Haut. Dagegen sind unsere thermisch behandelten Banklatten hervorragend geeignet: Durch ihre spezielle Hitzebehandlung leiten sie Wärme deutlich weniger, bleiben auch bei hoher Temperatur angenehm kühl, sind formstabil, splitterfrei, leicht zu verarbeiten und bieten ein besonders hochwertiges Erscheinungsbild. Wenn dieser Bauabschnitt abgeschlossen ist, kann die Kabine als fertig gelten.


8. Zubehör

Die Sauna statten wir mit einem passenden Sauna-Zubehör aus: eine Sanduhr, ein Wärme- und Feuchtigkeitsmesser, eine Aufguss-Kelle, Aromatherapie-Werkzeuge für langanhaltende Duftstoffe sind nur einige Beispiele.
Für die Beleuchtung wählen Sie eine Ecke und platzieren dort eine Sauna-geeignete Leuchte mit direktem oder indirektem Licht. Der Leuchtenkörper sollte wasser- und dampfdicht sein sowie über einen FI‐geschützten Stromkreis verfügen.
Nun ist Ihre Saunakabine fertig gebaut.


Haftungshinweis: Dies ist eine Kurz-Anleitung, sie ersetzt keine fachgerechte Planung oder Elektro-/Installationsfachkraft.

Zurück zum Blog